Vereinsgeschichte

Eine kleine Chronik des Faschingsclub Wernsdorf

Im Sommer 1965 kam nach einem, von den Wernsdorfern verlorenem Fußballspiel, bei einem Glas Bier der Gedanke auf, den Versuch zu starten, eine Art Fasching im Dorf zu organisieren. Damit sollte das etwas verschlafene Wernsdorf auf eine bunte, fröhliche aber auch kritische Art und Weise aufgeweckt werden.
Nach Sichtung von Talenten in den ansässigen Vereinen gründeten 1965 der langjährige Präsident Jochen Eisold und das Allroundgenie Heinz “Miez” Winkler sowie weitere Mitglieder den Faschingsclub Wernsdorf.

Überfüllter Saal und Elferrat auf der Bühne

Die erste Veranstaltung steigte am 11.11.1965 in der Erbschänke. 220 Besucher wurden begrüßt. Der Saal war also überfüllt. Auf der Bühne standen damals noch Tische, dahinter hatte der Elferrat Platz genommen. Die Bütt stand seit der Gründung rechts neben der Bühne. Als erste Kapelle spielten „Die Moseler“ unter der Leitung von Horst Georgi.

Teilnehmer und Gründungsmitglieder der ersten Stunde waren:

– Jochen Eisold     – Kurt Müller
– Heinz Winkler    – Erhard Uhlig
– Werner Tauber   – Kurt Mügler
– Rainer Bauch      – Helmut Matthes
– Wolfgang Clauß  – Kurt Taubert    
– Horst Flach          – Helmut Tiepner
– Rudi Flach            – Harald Bergert
– Karl Klug

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Das gesteckte Ziel war erreicht. Die Besucher sagten : „Macht weiter so!“

Von ersten Tanzschritten bis zum Wernsdorfer Hollywood

1967 wurde die Erbschänke Wernsdorf umgebaut. Die Veranstaltung mit 100 Gästen wurde deshalb kurzerhand ins Nachbardorf Hölzel verlegt. Dort wurde in der Bauernschänke aufgetreten.
Eine der ersten Traditionen des Wernsdorfer Faschings bildete sich 1968. Bei inzwischen schon zwei Veranstaltungen im Jahr gab es mit Christine Klug eine erste Solotänzerin auf der Bühne. Daraus entwickelte sich in den kommenden Jahren das Wernsdorfer Damenballett. Eine Ikone: Gerti Wiebers war von 1969 bis 1983 als Ballettmeisterin tätig. Danach wurde das Damenballett mehrere Jahre u.a. von Heidi Schubert und Cornelia Schrapps choeografiert.

Der Hintergrund der Bühne wurde von 1970 bis 1977 noch handgemalt. Dafür brachte Künstler Hans Wienhold aus Remse sein ganzes Talent auf. Im Anschluss übernahm Siegfried Kretschmer die Dekorationsarbeiten.  Auf keinen Fall unerwähnt bleiben dürfen die Dekorateure  Ilka-Maria-Reinhold sowie die ehemalige Vizepräsidentin Carola Lippold, die neben der Bühnendekoration auch viele Jahre die Kostüme für das Damen-und Männerballett geschneidert hat. Ebenso nicht wegzudenken ist Heinz Wolf, der seit den Anfangsstunden des FCW gemeinsam mit Harald Bergert für eindrucksvolle Lichteffekte sorgte.

Die „wilden Jahre“ war auch die Zeit des filmischen Schaffens in Wernsdorf. Von 1968 bis 1972 entstanden unter der Regie von Peter Merkel vier Filme. Die Schauspieler Karl Klug, Heinz Winkler und Wolfgang Clauß waren am Fichtelberg zu Gange, machten Sketche im Zoo Leipzig, auf einem Campingplatz in Neuwürschnitz und veranstalteten eine Winterolympiade in Wernsdorf. Den Abschluss der Filmreihe bildete ein kleiner Western, der in der Glauchauer Oberstadt gedreht wurde.

Das Wernsdorfer Narrenprogramm – Ein Erfolgskonzept

Im Laufe der Jahrzehnte gab es zahlreiche Darbietungen auf der Wernsdorfer Bühne und alle brachten das Publikum zum Lachen, mitklatschen, mitsingen und mitschunkeln. Unvergessen bleiben „Paul und Pauline“ die Miez, die neuesten Nachrichten von Jochen Eisold sowie die Humoristen Kurt Müller und Thomas „Toni“ Floß, der nach Jochen Eisold das Präsidentenamt jahrelang inne hielt.

Ob schöne Frauen beim Damenballett oder ästhetische Bewegungen im Männerballett, es gab jedes Jahr neue Acts auf der Bühne zu bestaunen. Dafür steht z.B. das Cohrs-Double Hartmut Wagner, der den Saal in den 80ern zum Kochen brachte. Darauf folgten das heute noch auftretende FCW-Urgestein Peter Leipziger und Thomas Korm als „Kurt Trommer“. Einige Auftritte gingen zwischenzeitlich regelrecht in Serie und wurden von Jahr zu Jahr vom Publikum immer wieder herbeigesehnt. Auch die kleinen Närrinnen fanden schon früh auf die Bühne. Die Funkengarde hatte 1997 ihre ersten Auftritte in Wernsdorf. Seit Anbeginn werden die Jüngsten von Mandy Keller trainiert.

Das Leben in Wernsdorf und Umgebung hatte für lange Zeit der Stadtschreiber Ullrich Ay genauestens festgehalten. Außerdem sorgten der Faschingsschlager von und mit Peter Pick sowie Michael Lippert und die ersten Playback-Auftritte von Nina Hagen, Frank Zander oder den Gruppen Ungelenk und Geier Sturzflug für Stimmung. Aus diesen Auftritten bildeten sich im Laufe der Jahre zwei Gruppen: Die Wernsdorfer Showband, die noch heute jedes Jahr einen Mix der besten Musikhits präsentiert, und die Moritatensänger, die später als „Die Unbestechlichen“ auftraten und aus denen das heutige Tresen-Trio hervorging.

Zur Programmbegleitung und anschließendem Tanz haben in Wernsdorf verschiedene Bands und Kapellen gastiert. Dazu gehören „Die Moseler Tanzrhythmiker“, die Gruppen „Epilog“, „Vision“ und „Sweepers“. Inzwischen hält uns die „Soundwave Band“ aus Zwickau seit vielen Jahren die Treue. Die Gestaltung des Programms danach hat sich dem Wandel der Zeit angepasst. Ein DJ sorgt seit einigen Jahren fürs Weitertanzen bei Pausen der Band und danach.

Die Nachfrage zum Wernsdorfer Fasching wuchs von Jahr zu Jahr stetig weiter. Schon früh zeigte sich: Wer in Wernsdorf beim Fasching mitmachen möchte, muss eine große Einsatzbereitschaft an den Tag legen.

wird fortgesetzt…